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Auf dem Berch wird´s heuer ruhiger

Kommentar zum Artikel aus den NN vom 04.05.2022 / Von Eva Kettler: „Am ‚Hexenkessel‚ wird es leiser

BERGKIRCHWEIH Ruhigeres Konzept fur den ,Berg” und speziell den Entlas Keller: Die Band Overdrive wechselt die Bühne.

➡️ Link zum Artikel in den NN (leider mit Bezahlschranke, daher nur für Abonnenten lesbar)


Leserbrief zum Artikel vom 04.05.22 in den NN:
„Am ‚Hexenkessel‚ wird es leiser“

                Erlangen, 04.05.2022 

Leserbrief zum Artikel vom 04.05.2022 in den EN:
„Am Hexenkessel wird es leiser“

Es soll ruhiger werden zu Bergkirchweihzeiten. Aha! Bergkirchweih – ruhiger! Um die Sicherheit zu
erhöhen, also jetzt auch ein Bühnentausch der Musiker! Warum, welche Sicherheitslage soll da sich
ändern? Stillschweigen!

Um es noch ruhiger und sicherer zu gestalten spielt nun auch am Henninger-Keller keine Musik und
man soll die Feier- und Bandfläche am Entlaskeller nun nicht mehr „Kessel“ oder gar „Hexenkessel
benennen. Ernst oder Ironie? Das ist bei den in der Öffentlichkeit bekannt werdenden Maßnahmen
schon nicht mehr unterscheidbar. Oder vielleicht Teil des Sicherheitskonzepts? Kann man dann
wenigsten noch das Unwort „Kessel“ flüstern? Oder muss ich nun zu Freunden sagen: Wir sitzen
(bloss nicht stehen !) brav auf der „Bierbankfläche unter der Bühne am Entlas“? Darf ich mich
überhaupt noch am „T“ treffen? Oder sage ich lieber „Kreuzungsbereich der Bergstrasse zur Strasse
An den Kellern“? All das hat bis jetzt auch den Flair der Bergkirchweih mit ausgemacht.

Weitere Sicherheits- und pandemische Maßnahmen wären da vielleicht noch: Ausschank nur noch
von alkoholfreiem Bier und vorsichtshalber Ausgabe von veganem Ochsenbraten, max. Anzahl von 1
Person je 10 m², überhaupt keine Musik als Flüsterkirchweih, Tragepflicht von Helm und
Sicherheitsschuhen, Lawinenpiepser, Tische ganz entfernen, damit keiner draufsteigt und wieder
runterfällt– ach da sind ja noch die Bänke – dann eben das Berggelände begradigen wegen
potentieller Absturzgefahr. Und natürlich Bäume fällen, die den Fluchtwegschneisen im Wege sind –
hmm, verflixt, das wurde von sich gerne Gefahren aussetzenden Bürgern gerade gestoppt. Ich denke,
das Beste wäre die Verlagerung auf die Regnitzwiesen – ohhh Mist – Hochwassergefahr.

Es schleicht sich der Verdacht ein, dass nach 2 Jahren Bergkirchweih-Abstinenz auf Grund von
Corona nun anscheinend fragwürdige Maßnahmen eines Sicherheitskonzeptes wahrscheinlich auf
Dauer eingeführt werden sollen. Der berühmte Bergcharakter muss langsam allen möglichen
Sicherheitsbedenken weichen. Einerseits verständlich – nur, dass teilweise einige Maßnahmen, sei es
bereits umgesetzt oder geplant, doch sehr hilflos wirken und nicht wirklich Sicherheit bedeuten. Weder
aus pandemischer noch aus sicherheitstechnischer Sicht. Hier sollte doch erstmal ein umfassendes
Konzept erarbeitet sein und nicht mit Einzelmaßnahmen herumgedoktert werden.

Leider bekommt man so den Charakter dieses nahezu einmaligen Volksfestes irgendwann wirklich
kaputt – ja, das wäre dann auch sicher.

Autor: Manuel Leiter, Erlangen (veröffentlicht am 09.05.22 in NN)

Hintergrundwissen: Was ist eigentlich der Hexenkessel?

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